Piazza Navona
Die Piazza Navona ist eines der außergewöhnlichsten Beispiele für urbanistische Kontinuität; der Umriss des Platzes folgt genauestens dem des darunterliegenden Stadions des Domitiandessen Reste man in 6 m Tiefe noch sehen kann. Das vom Kaiser an Stelle des neronischen Gymnasiums errichtete Stadium diente zu Wettläufen und hatte eine langrechteckige Form; im Gegensatz zu den Circusbauten hatte es keine Mittellinie.
Die Geschichte dieses Platzes begann mit den Wiederherstellungsarbeiten im Auftrag von Sixtus IV, der im Jahr 1477 den Markt vom Kapitol hierher verlegte und deshalb antike Überreste abreißen und den Boden entsprechend der Höhe der umliegenden Straßen nivellieren ließ.
Schon damals hatte die Familie Pamphilij damit begonnen, eine Reihe von Bauten auf der Westseite des Platzes zu erwerben, und Pamphilo Pamphilij ließ 1510 den Platz zu ersten Mal ausgestalten. Aber es war Giovan Battista, der spätere Papst Innozenz X, der 1644 den majestätischen Palast errichten ließ, der heute Sitz der brasilianischen Botschaft ist und in den er die alte Kirche Sant´Agnese einbezog.
Mit der Gestaltung des gesamten Viertels, des Palastes, der Kirche und des Kollegiums, wurde Girolamo Rainaldi betraut, der Fundamente, tragende Wände und Decken der früheren Gebäude verwendete und die lange Fassade baute, in die er die wiedererrichtete Kirche Sant´Agnese einbezog.